Mokassin-Finken mit Liebe handgemacht

Zu Besuch in Neuenschwanders Nähatelier


5. Januar 2018

Im Arvenstübli des Ledermodengeschäfts Neuenschwander gibt’s neben hochwertigen Fellteppichen auch kuschelige Accessoires. Besonders beliebt sind die Hausschuhe aus Schaffell. Das Geheimnis dahinter: Die bequemen Mokassin-Finken werden im hauseigenen Nähatelier noch traditionell von Hand gefertigt. 

Bei Neuenschwander haben die Schaffell-Finken eine langjährige Tradition, die gepflegt und weitergegeben wird. Seit ca. sechs Jahren schneidert Frau Walthert mit Hingabe und Liebe fürs Detail die bekannten Mokassin-Pantoffeln. Sie hat das Handwerk Schritt für Schritt von ihrer Schwiegermutter erlernt. Dies hat sie viel Zeit und Geduld gekostet, aber ihre Freude verrät, dass sich die Mühe allemal gelohnt hat.

Vom Handwerk zum Schuhwerk

Zeit, mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und der Pantoffelmeisterin bei der Fertigung eines Finken-Paars über die Schulter zu schauen.

Gut Dinge will Weile haben

Da für die Mokassin-Finken Ausschussfell verwendet wird, sucht Frau Walthert zuerst geduldig jedes Fell nach Löchern, Rissen und unschönen Stellen ab. Entdeckt sie einen solchen Schönheitsfehler, markiert sie diesen auf der ledrigen Rückseite.

Schuh-Puzzle

Das Anordnen des Schnittmusters ist für die Schneiderin ein bisschen wie ein Puzzlespiel mit dem Ziel, möglichst viel des verwendbaren Materials zu nutzen. An einigen Stellen hat die Schablone Löcher, durch die Frau Walthert flink den Kugelschreiber drückt. Diese Markierungen braucht sie später, wenn sie von Hand näht.

Präziser Schnitt

Nun führt Frau Walthert gekonnt und mit ruhiger Hand ein Kürschnermesser entlang der Markierungen. Sie erklärt, dass es wichtig sei, regelmässig die Rasierklinge zu wechseln. Denn sobald man zerren muss, gibt es keine glatte Kante mehr und somit auch keine saubere Naht.

Flinke Finger

Mit einem doppelten Handnähfaden wird die Lasche mit nur 15 Stichen rund um die Zehen bis zum Rist an das andere Schuhteil genäht. Gleichmässig stösst Frau Walthert mit dem Fingerhut die dicke Nadel durch das Fell. Dabei gibt sie acht, dass die Haare stets innen an der Kante sind.

Fussarbeit

Für die restlichen Nähte richtet sie eine spezielle Nähmaschine ein, bei der die Nadel nicht senkrecht, sondern waagrecht näht. Sie steuert die Maschine über zwei Fusspedale: Mit dem linken wird genäht und mit dem rechten die Stoffhalterung bedient.

Doppelt hält besser

Zuerst näht Frau Walthert die Lasche an die Seiten des Schuhs. Dabei stopft sie ab und zu mit einem schmalen Stift die Haare zurück. Dann widmet sie sich der Ferse und der Sohle. Hier wird jede Stelle zweimal genäht, weil diese Nähte mehr beansprucht werden. Zu guter Letzt klappt sie den oberen Rand des Schuhs nach unten und das kuschelige Schaffell kommt zum Vorschein.

Ob Jung oder Alt, die bequemen Mokassin-Finken kommen bei allen gut an. Es gibt sie in diversen Farben und Grössen bereits ab CHF 45.– exklusiv bei Neuenschwander. Auf Anfrage werden auch Massanfertigungen gemacht.